PROJEKTE IN DER
WALDORFSCHULE ESSEN

Stiftung Waldorfpädagogik fördert Naturwissenschaften

Bereits im Jahr 2011 konnte die Renovierung und Neuausstattung des Chemieraumes in der Freien Waldorfschule Essen mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Waldorfpädagogik in Höhe von 30 % der Gesamtkosten realisiert werden. Seitdem gibt es 36 moderne Schülerexperimentiertische.

Nun konnten die Naturwissenschaften erneut von der Unterstützung der Stiftung profitieren. So wurden unter Übernahme von 100 % der Kosten der große und kleine Physikraum komplett mit Experimentiertischen ausgestattet. Der kleine Physikraum erhielt variabel einsetzbare Medienstationen, so dass der Raum multifunktional nutzbar ist. Er kommt mit 16 Plätzen vor allem den Schüler*innen der Parzival-Schule (Förderschule) zugute.

Seit Oktober 2022 sind die Räume fertig gestellt und ermöglichen einen vielseitigen Experimentalunterricht in der Mittel- und Oberstufe.

Errichtung eines Sportplatzes

Bereits 2004 konnte die Stiftung aus eigener Kraft und mit Hilfe öffentlicher Fördermittel ein über 27 000 m² großes Gelände in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schule erwerben und an die Schule verpachten. Auf diesem Gelände errichtete die Stiftung einen Sportplatz, der 2010 am Tag der offenen Tür eingeweiht wurde.

Den drei Schulzweigen stehen auf dem Gelände nunmehr ein Tartan-Spielfeld mit Vorrichtungen für mehrere Sportarten (Basketball, Volleyball, Fußball u. a.), eine große Sportrasenfläche, eine vierspurige 100-m-Laufbahn mit Tartanbelag, eine Weitsprunggrube sowie ein Kugelstoßkreis zur Verfügung. Zuschauer können die Nutzung dieser Einrichtungen von einer kleinen Tribüne verfolgen.

Neues Technikkonzept für den Chemieunterricht

Der Chemieunterricht an Waldorfschulen ist als phänomenologischer Unterricht konzipiert, in dem durch eigene experimentelle Erfahrungen chemische Prozesse erlebt und daraus theoretische Erkenntnisse entwickelt werden.

In einer großen Umbaumaßnahme, an der sich die Stiftung maßgeblich beteiligt hat, wurden im Chemieraum 40 Schülerarbeitsplätze an 10 Medienstationen mit Strom-, Gas-, Wasser- und Abwasseranschlüssen errichtet, so dass alle Schüler und Schülerinnen einer Klassengemeinschaft zeitgleich und teamorientiert ihre Experimente organisieren und durchführen können.

Schulcircus Campanello

Das Schulcircusprojekt Campanello, 2006 ins Leben gerufen und von der Stiftung finanziell unterstützt, hat sich von Jahr zu Jahr weiterentwickelt und erfreut sich großer Begeisterung bei den Mitmachenden wie auch bei den Zuschauern der öffentlichen Aufführungen.

Das Projekt ermöglicht den Kindern völlig neue Erfahrungs- und Lernfelder, unterstützt die motorischen Fähigkeiten, steigert das Selbstbewusstsein und fördert den Teamgeist.

 Lernwerkstatt

Die Lernwerkstatt, ein 2007 ins Leben gerufenes und bis heute praktiziertes Unterrichtsmodell, wird zu einhundert Prozent von der Stiftung finanziert. Im Rahmen eines neuen Mittelstufenkonzepts für die Waldorfschule Essen stehen neben dem normalen Schulunterricht durch ein attraktives Kursangebot die Förderung akademischer Fähigkeiten sowie das Erlangen von Fertigkeiten in künstlerischen und lebenspraktischen Bereichen im Vordergrund. In den Gemeinschaft fördernden Kursen gehen die Kinder sinnvollen Beschäftigungen nach, die entsprechend ihrer Fähigkeiten oder Defizite in Teilbereichen ausgewählt werden (Fordern und Fördern).

Die Lernwerkstatt hat sich im Laufe der Jahre als Erfolgsmodell bewährt und ist zu einem festen Bestandteil des Schullebens geworden.

Vorbereitung auf die Zentralen Prüfungen

Am Ende der 11. Klasse finden die Zentralen Prüfungen statt. Um den Schülern darauf eine bessere Vorbereitung zu ermöglichen, finanziert die Stiftung drei durch Fachlehrer erteilte Wochenstunden in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik vom Beginn der 11. Klasse bis zum Prüfungstermin.

Spanischunterricht

Im Rahmen eines neuen Sprachenkonzepts führte die Waldorfschule Essen 2013 Spanisch als vierte Fremdsprache neben Russisch, Englisch und Latein für die Oberstufe ein.

Mit dieser Erweiterung des pädagogischen Angebots wird auch eine Attraktivitätssteigerung erwartet.

Um den Spanischunterricht unabhängig vom Schulhaushalt finanzieren zu können, hat die Stiftung ein Drittel der anfallenden Kosten übernommen und trägt so zur Nachhaltigkeit dieses auf Dauer angelegten Schulprojektes bei.

PROJEKTE IN ENTWICKLUNGSBEDÜRFTIGEN LÄNDERN

Kiew / Ukraine

Ab dem Jahr 2022 wollen wir eine heilpädagogische Schule in Kiew fördern; die Auszahlung soll aber erst erfolgen, wenn der kriegerische russische Angriff beendet ist.

Estrella del Sur / Peru

Estrella del Sur („Stern des Südens“) heißt die gemeinnützige Organisation, die die Waldorflehrerin Lourdes Jibaja ins Leben gerufen hat. Mit Hilfe dieser Organisation gründete sie 2007 in dem kleinen Andenort Pisac eine Waldorfschule für die in ärmsten Verhältnissen lebenden Menschen, schuf ein Essensprogramm für die Kinder und lehrte auch die Mütter lesen und schreiben. Die in Kunsthandwerk-Kursen für Männer und Frauen erstellten Produkte werden auf dem Schulbasar verkauft. Neben der Eröffnung eines Kindergartens in Pisac und eines weiteren im Nachbarort Amaru arbeitet sie auch mit Kindern der Shipibo-Indianer im Amazonas-Dschungel.

Dieses Projekt wurde von der Stiftung in den Jahren 2010 – 2012 finanziell unterstützt.

Nadeschda / Kirgisien

In einem politisch instabilen und behinderten Kindern gegenüber intoleranten Umfeld bemüht sich seit über 25 Jahren eine kleine anthroposophische Initiative in Kirgisien darum, behinderten Kindern und Jugendlichen zwischen 2 und 24 Jahren Zuwendung, Bildung und Therapie auf der Grundlage der Waldorfpädagogik zu vermitteln.

Neben einem Kindergarten und einer kleinen Waldorfschule gibt es Werkstätten zur beruflichen Bildung, ein Therapiezentrum und kleine Wohngruppen für Waisenkinder.

 

Die Stiftung hat dieses Projekt in den Jahren 2007 – 2009 finanziell unterstützt.

SCHULEN IM LÄNDLICHEN AFRIKA

Kitale / Afrika

Kitale: Die Humane School braucht einen sicheren Ort

Die Humane School ist eine ganz besondere Schule. Vor etwa zehn Jahren wurde sie von Juliet Mia gegründet. Es liegt ihr viel daran, dass auch Kinder in den ländlicheren Gegenden Kenias einen Zugang zu guter Bildung erhalten. Dieses Anliegen war ausschlaggebend für die Schulgründung im Nordwesten Kenias, außerhalb der Bezirkshauptstadt Kitale und nur überschaubare 25 Kilometer von der Grenze zu Uganda entfernt. Die Eltern der Schülerinnen und Schüler sind überwiegend Landarbeiter – zum Beispiel auf den Teeplantagen in der Umgebung. Sie wohnen in Lehmhäusern, die – ebenso wie die Schule – nicht an das Stromnetz angeschlossen sind. Gekocht wird auf Holzfeuer, und das Wasser wird jeden Tag vom Brunnen des Dorfes geholt. Mit ihren waldorfpädagogischen Ansätzen schaffen die Lehrer bei den Kindern ein waches Umweltbewusstsein und legen bereits so früh wie möglich die Grundlagen für konstruktive Strategien zur Armuts-, Gewalt- und Korruptionsbekämpfung. Intensive Fortbildungsmaßnahmen durch das East African Teacher Training in Nairobi unterstützen das Kollegium.

Aktuell muss sich die Schule, die zur Zeit etwas mehr als 100 Kinder vom Kindergartenalter bis zur achten Klasse betreut, einer besonderen Herausforderung stellen: Das bisher gepachtete Grundstück wird von den Erben des ursprünglichen Eigentümers nicht weiter zur Verfügung gestellt. Die Schule braucht einen neuen Ort, an dem sie sich entfalten kann. Um in Zukunft nicht mehr von unsicheren Besitzverhältnissen beeinträchtigt zu werden, wollen wir der Schule helfen, ein eigenes Stück Land zu erwerben. Als Eigentümer soll dabei der Steiner School Trust (Träger der Waldorfschule in Nairobi-Mbagathi) fungieren, der das Land dann der Humane School zur Verfügung stellt. Auf diese Weise ist das Grundstück in sicheren Händen, und die etablierte und zuverlässig agierende Schule in Mbagathi hält ihre schützende Hand über den sich entwickelnden Keim Humane School.
In Aussicht steht der Erwerb einer kleinen Kaffee-Plantage, nicht weit vom jetzigen Standort entfernt. Ein großer Bereich des Landes soll weiter als Kaffee-Plantage betrieben werden, sodass die Schule einen Teil der laufenden Kosten selbst erwirtschaften kann. Das sind gute Aussichten für die kleine engagierte Schulgemeinschaft. Doch das Land muss erst gekauft werden können. Etwa 150.000 Euro kostet das zum Verkauf stehende Grundstück von neun Acre.

Neben dem Landkauf wird Geld für die Lehrerbildung benötigt, die in der etablierten Waldorfschule in Nairobi (Kenia) stattfindet.
Wir geben unsere Ausschüttung für die Schule wie immer über die Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. in Berlin. So liegt die Abwicklung einerseits in vertrauenswürdigen Händen, und wir schmälern unsere Ausschüttung nicht durch Reise- und sonstige Verwaltungskosten.

Kontakt

Telefon: 0202 – 25315846

E-Mail: h.w.riemann@live.com