Waldorfpädagogik allgemein

Was Kinder heute brauchen

Die heutige Zeit stellt Kinder vor besondere Herausforderungen: Die Familienverhältnisse haben sich sehr verändert, oft fehlt die notwendige Zuwendung und Geborgenheit. Die vielfältigen Medien bieten eine nahezu unerschöpfliche Informationsquelle, aber auch eine leicht erreichbare Ablenkung. Die Arbeitswelt fordert zunehmend Selbstständigkeit, Kreativität und Teamfähigkeit. Gefordert wird die Fähigkeit, vernetzt, analytisch und flexibel zu denken. Empathie und Tatkraft fördern die Gesellschaft und den Einzelnen – auch außerhalb des Arbeitslebens.

Pädagogik muss darauf reagieren – die Kinder in ihrer Eigenständigkeit fördern und Erfahrungen aus erster Hand ermöglichen. Kinder sollen lernen, aus der Vielzahl an Reizen Essenzielles herauszufiltern. Durch gemeinsames Erarbeiten von Lösungen werden Fähigkeiten wie Kontaktfreude, Empathie und soziale Kompetenz gefördert. Selbstständiges Arbeiten im künstlerischen Bereich hat positive Auswirkungen auf kommunikative, soziale und kreative Kompetenzen.

Die Kinder kommen heute mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen in die Schule. Bei jedem Kind sind deshalb individuell die Fähigkeiten und Talente zu fördern, die es als Anlage mitbringt. Erziehung kann dabei nicht nur Kenntnisse und Fertigkeiten vermitteln. Sie muss „mit allen Sinnen“ erfolgen, also geistige, seelische und körperliche Aspekte beinhalten.

Die Waldorfpädagogik gibt darauf zeitgemäße Antworten

Jedes Kind bringt bei seiner Geburt einzigartige Anlagen und Begabungen mit auf die Welt, die es entfalten will. Dazu bedarf es einer behutsamen, alters- und entwicklungsgerechten Förderung und Anregung.

Mit einem ganzheitlichen Konzept, das sich an den individuellen Fähigkeiten des Kindes orientiert, fördert Waldorfpädagogik in gleichem Maße den Verstand, die Kreativität und die Persönlichkeit der Schüler und Schülerinnen.

Waldorflehrerinnen und -lehrer begleiten die Schülerinnen und Schüler über lange Jahre und können sie so in ihren Fähigkeiten und Talenten entsprechend unterstützen. Nicht der Wissensstand, sondern die Gesamtentwicklung steht im Mittelpunkt. Durch langjährige feste Klassengemeinschaften erlernen die Schülerinnen und Schüler Gemeinschaftsdenken und die Fähigkeit, Verantwortung für die Mitmenschen zu übernehmen.

Waldorfschulen schaffen damit die nötigen Basisfähigkeiten für die sich wandelnden Anforderungen in Gesellschaft und Arbeitsleben. Qualitäten wie Teamfähigkeit, Kreativität und die Fähigkeit, prozessorientiert zu denken, erlernen Schülerinnen und Schüler an Waldorfschulen von der ersten Stunde an.

Waldorfpädagogik in Essen

Im Süden Essens befindet sich die Freie Waldorfschule Essen – mitten im Stadtwald und dennoch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Für jedes Kind gibt es hier den Unterricht, der seinen Begabungen entspricht: von der Regelschule, die zu den mittleren Abschlüssen und gegebenenfalls zum Abitur führt, über die Förderschule mit den Förderschwerpunkten Lernen und emotionale und soziale Entwicklung bis zur Heliandschule mit dem Förderbereich geistige Entwicklung.

Die Zusammenarbeit der drei Schulzweige ist eine Besonderheit in Deutschland. Der spezielle Schulcharakter hebt die häufig anzutreffende Stigmatisierung auf: Nichtbehinderte verlieren die oft üblichen Berührungsängste und Behinderte erleben sich als Teil der „normalen Welt“. Der heranwachsende Mensch erlebt eine Pädagogik, die sich an den Entwicklungsbedürfnissen und individuellen Fähigkeiten des Kindes orientiert.

Die Waldorfeinrichtungen in Essen legen großen Wert auf eine praxisorientierte Ausbildung. Naturwissenschaftliche Fächer und zahlreiche Praktika haben einen hohen Stellenwert. Fremdsprachenunterricht gibt es ab der ersten Klasse. Über den Unterricht in den wissenschaftlichen Fächern hinaus bilden Handwerk und Kunst sowie Theaterspiele Schwerpunkte des Schullebens. Weitere Höhepunkte sind Konzerte von mehreren Orchestern und dem Oberstufenchor sowie die regelmäßigen Zirkusvorstellungen von Schülerinnen und Schülern der Mittelstufen aus allen drei Schulzweigen.

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