Festschrift 50 Jahre

Wie man aus 50.000 Euro mehr als 1 Million macht

 …….. und dabei noch 363.000 Euro für die Schule spendiert.

Dies ist die Geschichte, die ein paar wenige Menschen geschrieben haben, die während des Weihnachtsbasars der Schule im Jahr 2002 die Idee hatten, eine Stiftung zu gründen, um die Schule langfristig abzusichern und Mittel für sie zu beschaffen, die sonst nicht aus öffentlichen Mitteln refinanzierbar sind, aber umso notwendiger beschafft werden müssen.

Bei diesen Menschen handelte es sich um einen kleinen Kreis engagierter und seit langem tätiger Lehrer/innen, ehemalige Schülereltern, den damaligen Geschäftsführer der Schule und Marietta Wittschier, seinerzeit nicht nur Buchhalterin, sondern sehr mit der Schule und den dort Tätigen verbunden.

Die Gründung der Stiftung vollzog sich recht schnell, und schon im Juni 2003 erhielt sie die Anerkennung durch die Bezirksregierung Düsseldorf nach Anhörung des Finanzamts.

Der Gründungsvorstand bestand aus Dr. H.-Chr. Baumgart, Hans-Werner Riemann, gleichzeitig Geschäftsführer, und Prof. Dr. Erwin Thiemann. Das Gründungskuratorium bildeten Dr. Hans-Wilhelm Colsman,  Regine Felger, Siegfried Hermsen, Ilse Lemke, Prof. Dr. Gerd Morgenschweis und Ruthmarie Winckelmann.

Das Grundkapital von € 50.000 stellte damals der Förderverein der Schule. Nachdem jetzt neunzehn Jahre vergangen sind, hat sich das Kapital der Stiftung auf mittlerweile mehr als 1 Million Euro vervielfacht. Dabei hat die Stiftung in diesem Zeitraum noch etwa € 327.000 als Zuschuss für Schulprojekte und € 36.000 für Waldorfprojekte in entwicklungsbedürftigen Ländern zur Verfügung gestellt. Rechnet man diese Ausschüttungen hinzu, so hat die Stiftung in 19 Jahren das Gründungskapital um das 27,5-fache gesteigert, eine Rendite, die sich sehen lassen kann.

Wodurch war das möglich? Alle Zustiftungen sowie zusätzlich 30 % des Gewinns gehen ohne jeden Abzug ins Stiftungskapital, und 70% des Gewinns werden an Schulprojekte in Essen und an internationale Waldorfeinrichtungen ausgeschüttet (davon 90% an die Schule und 10% an ein internationales Projekt). Dieses System hat zur Folge, dass das Vermögen laufend steigt, somit auch die Gewinne und die Ausschüttungen.

Wer sind nun die Menschen, die mit ihren Zustiftungen zu diesem Zuwachs beigetragen haben?  Da sind an erster Stelle ehemalige Lehrer der Waldorfschule Essen zu nennen. Allein aus diesem Kreis der ehemaligen Lehrer gingen uns Zustiftungen von mehr als € 165.000 zu. Dazu gab es aus dem Kreis der Elternschaft und befreundeter Firmen weitere Zustiftungen und eben die genannten Zuführungen aus den Gewinnen der Stiftung. Die Verwaltungskosten machten gerade einmal 0,3% des Stiftungskapitals aus.

Zu den stabilen Gewinnen der Stiftung ist zu sagen, dass sie nie durch spekulative Anlagen zustande kamen. Vielmehr ist das Vermögen zum Großteil in Immobilien angelegt, wie z. B. in dem Bau des Sportplatzes, der von der Stiftung der Schule langfristig vermietet wird. Gehälter oder Prämien werden nicht gezahlt; vielmehr erledigen alle ihre Aufgaben ehrenamtlich.

An dieser Stelle wollen wir  noch auf die Projekte hinweisen, die wir bisher für die Schule finanziert haben und noch weiterhin finanzieren, soweit sie langfristig angelegt sind:

  • Lernwerkstatt (Fördern und Fordern in bestimmten Fächern außerhalb des üblichen Stundenplans)
  • Schulzirkus Campanello
  • Vorbereitung von Schülern auf die Zentralen Prüfungen
  • Chemieraum (Zuschuss von € 20.000 für Neueinrichtung mit Strom- und Gasnetzanschluss an jedem Tisch und Medienstation)
  • Zuschuss zum Spanischunterricht von einem Drittel der Kosten
  • Reparatur von Musikinstrumenten

Das neue Zukunftsprojekt, das wir zu 100 % bis zu € 140.000 fördern, ist die Erstellung von zwei Physikräumen für die Steiner- und die Parzival-Schule mit Baubeginn noch in diesem Jahr.

An internationalen Projekten förderten wir

  • das Waldorf-Zentrum Nadeshda für schwer und mehrfach behinderte Kinder in Kirgisien
  • Estrella, eine Waldorfschule für die ärmsten Kinder im Amazonas-Dschungel in Peru
  • Shafa’ra, eine Waldorfschule für Juden, Christen und Muslime im Norden Israels
  • Bait al Shams, eine Waldorfinitiative in einem Flüchtlingscamp im Libanon
  • Waldorfschule Kitale in Kenia

Das neue internationale Förderprojekt ist der Sonnenhof in Kiew, eine heilpädagogische Einrichtung. Die Auszahlung der Fördermittel wird nach Kriegsende erfolgen.

Sie sehen, dass das Geld, das heute der Stiftung zur Verfügung gestellt wird, auf ewig jung bleibt. Das Geld verbraucht sich eben nicht, sondern im Gegenteil: es vermehrt sich, und das zum Wohl der Kinder. Spenden und Zustiftungen für unsere Stiftung sind also eine nachhaltige Investition in die Zukunft der jungen Generation.

Nicht nur das Geld soll ewig jung bleiben, sondern auch unsere Stiftungsgremien. Vorstand und Kuratorium wollen sich verjüngen. Wenn Sie sich ein zeitlich überschaubares Engagement vorstellen können und mitwirken wollen, wenden Sie sich gern an uns.

Zum Schluss möchten wir noch betonen, dass die Waldorfpädagogik in heutiger Zeit so wichtig ist wie selten zuvor. Deshalb gratulieren wir der Essener Waldorfschule sehr herzlich zum 50-jährigen Jubiläum und wünschen, dass die Schule sich weiter gut entwickeln möge, damit auch die folgenden Generationen noch die Qualitäten der Waldorfpädagogik erleben dürfen. Für den Festtag am 27. August 2022 wünschen wir allen Mitwirkenden und Besuchern gute Stimmung, gutes Wetter und viele gute Gespräche. Lassen Sie sich inspirieren von den Angeboten der Schule, von den Ständen und den künstlerischen Events.

 

Ihr

Hans-Werner Riemann

info@stiftung-waldorfpaedagogik.de

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